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Wohnrechtsanwalt: Mag. Ronald Geppl
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Baugerüst und Weisung

Wei­sung an den Haus­ver­wal­ter – Durchsetzbar?

Eine Kla­ge eines Min­der­heits­ei­gen­tü­mers gegen einen Haus­ver­wal­ter wegen Nicht­ein­hal­tung einer Wei­sung wur­de vom OGH zurück­ge­wie­sen – Feh­len­der Rechts­schutz im Wohnungseigentum?

Eine Ver­wal­te­rin erhielt von der Eigen­tü­mer­ge­mein­schaft die Wei­sung, dass Auf­trä­ge ohne vor­he­ri­ge Beschluss­fas­sung nur bis 3.500 EUR erteilt wer­den dür­fen. Auf­trä­ge, die über die­sem Betrag lie­gen, durf­ten nur nach Vor­lie­gen eines gül­ti­gen Beschlus­ses erteilt werden.

Im Bereich der Stie­gen­haus­ver­gla­sun­gen tra­ten seit meh­re­ren Jah­ren Was­ser­schä­den auf. Die Ver­wal­te­rin wur­de von ver­schie­de­nen Eigen­tü­mern wie­der­holt zum Aus­tausch der Fens­ter auf­ge­for­dert und hielt den Tausch auf­grund eines dro­hen­den erns­ten Scha­dens an der Sub­stanz des Hau­ses auch für unbe­dingt erfor­der­lich. Nach Ein­ho­lung meh­re­rer Ange­bo­te erteil­te die Ver­wal­te­rin einen Auf­trag zum Aus­tausch der Stie­gen­haus­fens­ter für 26.162 EUR (+ USt).

Ein Woh­nungs­ei­gen­tü­mer ver­klag­te dar­auf­hin (aus dem strei­ti­gen Zivil­rechts­weg) die Ver­wal­te­rin, die Umbau­ar­bei­ten an den Fens­tern, die sich in den Stie­gen­häu­sern der Häu­ser 1 bis 4 befin­den, zu unterlassen.

Das Lan­des­ge­richt Wie­ner Neu­stadt dazu:

„Maß­nah­men der ordent­li­chen Ver­wal­tung kön­ne und müs­se der Ver­wal­ter zwar auch ohne Beschlüs­se der Eigen­tü­mer­ge­mein­schaft nach eige­nem pflicht­ge­mä­ßen Ermes­sen eigen­stän­dig set­zen. Aller­dings habe der Ver­wal­ter auch in die­sen Fäl­len gene­rel­len Direk­ti­ven und indi­vi­du­el­len Wei­sun­gen der Mehr­heit Fol­ge zu leis­ten. Die Gren­ze bil­de­ten ledig­lich offen­sicht­lich gesetz­wid­ri­ge Mehr­heits­be­schlüs­se. Die gene­rel­le Direk­ti­ve, dass die Beklag­te Auf­trä­ge ohne vor­he­ri­ge Beschluss­fas­sung nur bis 3.500 EUR ertei­len dür­fe, sei nicht als gesetz­wid­ri­ge Wei­sung zu qua­li­fi­zie­ren; sie stel­le viel­mehr ein pro­ba­tes Mit­tel für die Eigen­tü­mer­ge­mein­schaft zur Vor­weg­kon­trol­le für Aus­ga­ben ab einer bestimm­ten Grö­ßen­ord­nung dar. “

Der Obers­te Gerichts­hof hob das Urteil des Lan­des­ge­richts Wie­ner Neu­stadt, das der Kla­ge statt­gab, auf. Der Obers­te Gerichts­hof dazu:

Nach § 52 Abs 1 Z 6 WEG ent­schei­det über Anträ­ge zur

„Durch­set­zung der Pflich­ten des Ver­wal­ters (§§ 20 Abs 1 bis 7, 31 Abs 3 WEG) – mit Aus­nah­me der Her­ab­set­zung des Ent­gelts – das für Zivil­rechts­sa­chen zustän­di­ge Bezirks­ge­richt, in des­sen Spren­gel die Lie­gen­schaft gele­gen ist, im Ver­fah­ren außer Streit­sa­chen. Gemäß Satz 1 des in die­sem Kom­pe­tenz­tat­be­stand aus­drück­lich genann­ten § 20 Abs 1 WEG gehört es zu den Pflich­ten des Ver­wal­ters, die gemein­schafts­be­zo­ge­nen Inter­es­sen aller Woh­nungs­ei­gen­tü­mer zu wah­ren und Wei­sun­gen der Mehr­heit der Woh­nungs­ei­gen­tü­mer zu befol­gen, soweit die­se nicht gesetz­wid­rig sind.

Da so ein Ver­fah­ren im außer­strei­ti­gen Rechts­weg gel­tend zu machen ist (und daher nicht mit Kla­ge im strei­ti­gen Rechts­weg), hob der OGH das gesam­te Ver­fah­ren (außer der als Antrag umzu­deu­ten­den Kla­ge) als nich­tig auf.  Jeder Teil hat sei­ne Ver­fah­rens­kos­ten selbst zu tragen.

Inhalt­lich gab der OGH zu erken­nen, dass die Kla­ge bzw. der Antrag gegen den Ver­stoß gegen die Wei­sung nicht erfolg­reich sein wird:

„Damit ist aller­dings nichts dar­über gesagt, ob der Klä­ger in die­sem Außer­streit­ver­fah­ren zur Durch­set­zung der in § 20 Abs 1 Satz 1 WEG nor­mier­ten Ver­pflich­tun­gen des Ver­wal­ters tat­säch­lich legi­ti­miert ist (vgl RIS-Jus­tiz RS0123164, RS0083438).“

Ob also der Min­der­heits­ei­gen­tü­mer im außer­strei­ti­gen Ver­fah­ren die Mög­lich­keit hat, die Ver­pflich­tung des Ver­wal­ters zur Ein­hal­tung der Wei­sun­gen der Meher­heit der Woh­nun­s­gei­gen­tü­mer zu befol­gen, ließ der OGH offen – aus sei­nem Zitat des RS0123164 ergibt sich aber:

„Das Indi­vi­du­al­recht jedes Woh­nungs­ei­gen­tü­mers, dem Ver­wal­ter die Ein­hal­tung sei­ner Pflich­ten auf­zu­tra­gen, wird durch § 30 Abs 1 Z5 WEG auf Ver­stö­ße gegen § 20 Abs 2 bis 7 WEG beschränkt. Dar­über hin­aus­ge­hen­de Pflich­ten kön­nen sich allen­falls aus § 20 Abs 1 WEG 2002 erge­ben, wenn es sich tat­säch­lich um gemein­schafts­be­zo­ge­ne Inter­es­sen aller Woh­nungs­ei­gen­tü­mer, wie zum Bei­spiel die Ansprü­che auf geset­zes- bezie­hungs­wei­se ver­trags­kon­for­me Kos­ten­ver­tei­lung bei der Ver­wal­tung der Lie­gen­schaft, han­delt. In die­sen Fäl­len steht es den ein­zel­nen Woh­nungs­ei­gen­tü­mern aber bloß frei, selbst ein Wil­lens­bil­dungs­ver­fah­ren zu initi­ie­ren, um dem Ver­wal­ter von der Mehr­heit recht­mä­ßi­ge Wei­sun­gen ertei­len zu las­sen, die die­ser zu beach­ten hat.“

Das bedeu­tet wohl, dass  nun der ein­zel­ne Woh­nun­s­gei­gen­tü­mer einen Beschluss der Mit­eigt­nü­emr dar­über initi­ie­ren „darf“, dass die­se den Ver­wal­ter auf Ein­hal­tung der Wei­sung in Anspruch neh­men und er die Arbei­ten zu unter­las­sen hat?! Oder wird das Anlass für eine Geset­zes­be­schwer­de sein?

Quel­le:

5Ob129/15d, 25.01.2016

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Son­der­um­la­ge an den Wohnungseigentumsverwalter

https://www.wohnrechtsanwalt.at/wp-content/uploads/2016/02/baugeruest.jpg 1920 2560 Ronald Geppl https://www.wohnrechtsanwalt.at/wp-content/uploads/2024/06/wohnrechtsanwalf-logo-2024-725px-mit-rand.png Ronald Geppl2016-02-22 18:06:492024-12-05 14:45:35Wei­sung an den Haus­ver­wal­ter – Durchsetzbar?
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